Das Anpflanzen von Kartoffeln in einem Hochbeet ist eine effektive und ertragreiche Methode, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner geeignet ist. Diese Anleitung führt dich durch den gesamten Prozess, beginnend mit dem Vorkeimen der Kartoffeln bis hin zur erfolgreichen Ernte.
Kartoffeln im Hochbeet – Vorteile
Einer der Hauptvorteile eines Hochbeets ist die erhöhte Wärme. Die Sonne erwärmt die Erde im Hochbeet schneller als im normalen Gartenboden. Sie erlauben auch eine effizientere Wasserabfuhr, was bedeutet, dass überschüssiges Wasser leichter abfließen kann. Dies verhindert Staunässe und die damit verbundenen Knollenfäule. Zudem bietet ein Hochbeet Schutz vor Bodenschädlingen, insbesondere Mäusen, die sich gerne an Kartoffeln vergreifen. Insgesamt ist das Hochbeet eine herausragende Option um Kartoffeln anzupflanzen.
Das Hochbeet vorbereiten
Zunächst ist die Füllung des Hochbeets zu beachten. Hochbeete werden häufig mit verschiedenen Schichten aus Füllmaterialien wie Zweigen, Laub oder Grasschnitt aufgefüllt. Für Kartoffeln ist jedoch entscheidend, dass mindestens das obere Drittel oder besser die Hälfte des Hochbeets mit Erde befüllt ist.
Dies gewährleistet, dass die Kartoffelpflanzen genügend Raum für die Entwicklung ihrer Knollen haben. Eine Mindesttiefe von 50 cm an Erde ist hierbei anzustreben, da Kartoffeln tief wurzeln und ausreichend Platz für das Wachstum benötigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass das Hochbeet nicht bis oben hin vollständig mit Erde gefüllt sein sollte. Grund dafür ist, dass während des Wachstums der Kartoffeln die Erde angehäufelt werden sollte. Dabei wird regelmäßig Erde um die Pflanzen herum angehäuft, um die Knollenbildung zu fördern und sie vor Sonnenlicht zu schützen.
Bevor die Kartoffeln gesetzt werden, sollte das Hochbeet mit Naturdünger oder speziellem Hochbeetdünger versorgt werden. Kartoffeln sind Starkzehrer, was bedeutet, dass sie einen hohen Nährstoffverbrauch haben. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist daher essentiell. Natürlicher Dünger wie Kompost oder organische Langzeitdünger sind hierbei zu bevorzugen, da sie die Bodenfruchtbarkeit verbessern und gleichzeitig die Pflanzengesundheit fördern.
Vorkeimen der Kartoffeln
Beginne mit dem Vorkeimprozess etwa 4 bis 6 Wochen vor dem geplanten Auspflanztermin. Wähle dafür einen hellen, aber kühlen Ort aus. Das ideale Temperatur für das Vorkeimen liegt bei etwa 15 Grad Celsius.
In Deutschland ist der optimale Zeitraum für das Vorkeimen der Kartoffeln zwischen Februar und März. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Tage länger zu werden, was den Keimprozess unterstützt. Achte darauf, dass die Kartoffeln während des Vorkeimens genügend Licht erhalten.
Setzen der Kartoffeln im Hochbeet
Der optimale Pflanzzeitpunkt für Kartoffeln variiert je nach Sorte und regionalen Wetterbedingungen. In Deutschland können die meisten Kartoffelsorten ohne Bedenken im April oder Mai ausgepflanzt werden. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Boden in der Regel ausreichend erwärmt, was ein gutes Wachstum der Kartoffeln unterstützt.
Zuerst ziehst du in der Erde deines Hochbeets eine etwa 10 cm tiefe Furche. In diese Furche buddelst du dann mit einer Schaufel weitere 10 cm tiefe Löcher, sodass die Gesamttiefe bei etwa 20 cm liegt. In diese Löcher setzt du die vorgekeimten Kartoffeln ein.
Der Pflanzabstand zwischen den Kartoffeln sollte circa 30 cm betragen. Der Reihenabstand in einem Hochbeet sollte zwischen 60 und 70 cm liegen. In der Regel passen maximal zwei Reihen Kartoffeln in ein Hochbeet. Beachte, dass ein engerer Pflanzabstand nicht zu einem höheren Ertrag führt, sondern die Entwicklung der Pflanzen behindern kann.
Pflege während des Wachstums
Gießen: Regelmäßiges Gießen ist unerlässlich, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Besonders im Hochsommer, je nach Wetterlage, kann es notwendig sein, fast täglich zu gießen. Achte darauf, dass die Erde feucht bleibt, aber vermeide Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Düngen: Kartoffeln sind Starkzehrer, was bedeutet, dass sie viele Nährstoffe verbrauchen. Es ist empfehlenswert, alle vier Wochen mit Kompost zu düngen oder neuen Naturdünger oder speziellen Hochbeetdünger in die Erde einzuarbeiten. Dies stellt sicher, dass die Pflanzen kontinuierlich mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden, die für ihr Wachstum und die Entwicklung der Knollen erforderlich sind.
Anhäufeln: Das Anhäufeln der Kartoffeln ist etwa 3-4 Wochen nach dem Pflanzen erforderlich, sobald die Pflanzen eine Höhe von 15-20 cm erreicht haben. Dabei wird Erde um die Pflanzen herum zu einem Wall aufgeschüttet. Dies fördert die Bildung von Adventivwurzeln, die an der Sprossachse wachsen, wenn sie bedeckt werden. Durch das Anhäufeln wird die Versorgung für die Knollen verbessert und es trägt dazu bei, dass mehr Kartoffeln an der Pflanze wachsen können.
Die Ernte der Kartoffeln im Hochbeet
Der Erntezeitpunkt variiert je nach Kartoffelsorte und Pflanzzeitpunkt. Die Kultivierungszeit reicht von 90 Tagen (Frühkartoffeln) bis 160 Tagen (Spätkartoffeln). Frühkartoffeln können in der Regel ab Ende Juni geerntet werden. Diese Sorten sind tendenziell kleiner, aber besonders schmackhaft.
Für die Haupternte der späten Sorten ist der Zeitpunkt meist im September, wenn das Laub vergilbt und anfängt abzusterben. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist dann gekommen, wenn ca. 80% des Kartoffelkrauts abgestorben sind.
Ernte die Kartoffeln vorsichtig mit der Hand oder einer kleinen Grabegabel aus der Erde zu heben. Einige Knollen können bis zu 30 oder 40 cm unter der Erdoberfläche liegen. Es ist wichtig, wirklich tief zu graben und dabei sorgfältig vorzugehen.
Kartoffeln lagern
Zunächst ist es wichtig, die Kartoffeln nach der Ernte nicht abzuwaschen. Die verbliebene Erde an den Kartoffeln dient als natürlicher Schutz und trägt dazu bei, die Haltbarkeit zu verlängern. Gewaschene Kartoffeln sind anfälliger für Fäulnis und halten wesentlich kürzer.
Für die Lagerung der Kartoffeln sollte ein kühler, gut durchlüfteter Ort gewählt werden. Eine konstante, niedrige Temperatur von 4° – 10° C ist ideal, um die Kartoffeln frisch zu halten. Zu hohe Temperaturen können zum vorzeitigen Keimen führen, während zu niedrige Temperaturen die Stärke in den Kartoffeln in Zucker umwandeln können, was den Geschmack beeinträchtigt.
Fruchtfolge im Hochbeet beachten
Nachdem Kartoffeln in einem Hochbeet angebaut wurden, sollten sie im folgenden Jahr nicht erneut an derselben Stelle gepflanzt werden. Kartoffeln sind Starkzehrer, was bedeutet, dass sie dem Boden viele Nährstoffe entziehen.
Eine sorgfältige Jahresplanung ist erforderlich, um die Fruchtfolge im Hochbeet effektiv zu gestalten. Ideal ist es, Kartoffeln nur alle 3 bis 4 Jahre am gleichen Ort anzubauen. In den Jahren zwischen den Kartoffelanpflanzungen sollten andere Pflanzenarten, vorzugsweise Schwachzehrer wie Salat oder Erbsen, oder Mittelzehrer wie Tomaten oder Kohl, angebaut werden.