Kartoffeln zu setzen ist kein schwieriges Unterfangen und mit ein paar wenigen Werkzeugen und Techniken, kannst du deine Kartoffeln so anbauen, dass der Ertrag deiner Ernte maximiert wird.

Aber wo fange ich an? Im Idealfall stehst du bereits vor einem vorgefertigtem Beet und bist bereit die vorgekeimten Kartoffeln in den Boden einzupflanzen. In diesem Beitrag werden wir dir erklären, wie du deine eigenen Kartoffeln so in den Boden setzt, dass sie ihr maximales Potenzial ausschöpfen werden.
Kartoffeln pflanzen – Schritt 4
So setzt du Kartoffeln in dein Beet
Für den bestmöglichen Erfolg und eine gesunde Kartoffelpflanze, muss die Ausrichtung, die Pflanztiefe, der Reihenabstand, sowie der Pflanzabstand der Kartoffeln gut gewählt sein. Zu eng gepflanzte Kartoffeln laufen Gefahr, mit anderen Kartoffelpflanzen, um die Nährstoffe zu konkurrieren, was sich immer negativ auf den Ertrag auswirken wird.
1. Die Ausrichtung deiner Kartoffelreihen im Beet bestimmen
Die Ausrichtung deiner Pflanzreihen spielen eine ganz besondere Rolle bei der Entwicklung junger Knollen. Häufig werden Kartoffeln bereits im April oder sogar schon früher gesetzt. Dies bedeutet, dass die nächtlichen Temperaturen noch sehr frisch sind und im schlimmsten Falle sogar noch einmal in die Minusgrade rutschen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass der Boden möglichst schnell von der morgendlichen Sonne erwärmt wird.
Richte deine Pflanzreihen so aus, dass sie in nord-südliche Richtung zeigen. Dadurch werden die angehäufelten Kartoffelreihen direkt am Morgen, seitlich von der Sonne bestrahlt und erwärmen sich somit wesentlich schneller. Dies fördert die Bildung von neuen Knollenansätzen im Boden.

2. Eine Furche ziehen für die Kartoffeln
Die optimale Pflanztiefe für Kartoffeln liegt bei 10 Zentimetern und sollte in einer Furche angelegt werden. Wurden die Kartoffeln zu tief oder zu hoch gesetzt, kann dies das Wachstum, sowie die Ernte negativ beeinträchtigen.
Die Furchen, in welche die Kartoffeln gesetzt werden, können ohne große Mühen mit der Hilfe eines Kartoffelhäuflers in den Boden gezogen werden. Dabei wird die Erde durch die Kufen zur Seite gedrückt und schafft eine gleichmäßige tiefe Furche. Alternativ kannst du auch mit einer Gartenschaufel den Boden 10 bis 15 Zentimeter tief freilegen.

Die Furchen dienen dazu das Erdreich beiseite zu schieben, um die Kartoffeln 1. in die gewünschte Tiefe setzen können und 2. Erdmaterial parat zu haben, um die Kartoffeln im Laufe der Vegetationsperiode anzuhäufeln. Werden Kartoffeln nicht ausreichend mit Erde bedeckt, können diese grün werden und sind somit ungenießbar.
Wenn mehrere Kartoffelreihen nebeneinander angepflanzt werden, sollte der Abstand zwischen den Reihen ca. 70 – 80 cm betragen. Dies ist sehr wichtig, damit das Kraut nicht den gesamten Boden zwischen den Reihen im Schatten hält. Außerdem erleichtert es dir das Anhäufeln der Kartoffeln, sowie die spätere Ernte.

3. Die Kartoffeln setzen / legen
Der optimale Pflanzabstand zum Setzen von Kartoffeln liegt bei 30 Zentimetern. Mit diesem Abstand erreichst du den höchsten Ertrag, ohne dass sich die Kartoffeln einander stören. Je näher die Kartoffeln beieinander gepflanzt werden, desto geringer wird der Ertrag der einzelnen Pflanzen ausfallen, da sie einander die Nährstoffe rauben werden. Ab einem Pflanzabstand von mehr als 50 Zentimetern gibt es keinen signifikanten Ertragsunterschied pro Pflanze.

Wir empfehlen die Kartoffeln zuerst auszulegen und in jeder Furche zu verteilen, sodass wir im Anschluss nur noch die Kartoffeln in den Boden setzen müssen. Nachdem alle Kartoffeln ausgelegt wurden, nehmen wir eine kleine Gartenschaufel zur Hand und setzen jede Kartoffel in ein fausttiefes Loch in der Furche. Achte beim setzen der Kartoffel darauf, dass die Keime nach oben schauen.

Direkt im Nachgang werden wir, die Kartoffeln mit der Erde bedecken, welche wir zuvor mit dem Furchenzieher beiseite geschoben haben. Nun sollten die Kartoffeln ca. 10 Zentimeter unter der Erde verschwunden sein. Hierfür kannst du auch wieder den Kartoffelhäufler nutzen, welchen du im Anschluss zwischen die Furchen ziehst und somit direkt einen kleinen Hügel anhäufelst.

4. Mulche die Kartoffelreihen (optional im Sommer)
Nachdem du deine Kartoffeln in den Boden gesetzt hast, solltest du diesen noch etwas mulchen. Zum Mulchen verwenden wir einfachen Stroh, welchen wir ca. 5 bis 10 Zentimeter hoch und 30 Zentimeter breit über die Kartoffelreihen legen. Das ausgelegte Stroh muss zwangsläufig keine Nährstoffe enthalten. Hauptsächlich soll verhindert werden, dass der Boden an wärmeren Tagen und einer hohen Lichtintensität zu schnell austrocknet.
Nach dem Setzen die Kartoffeln angießen
Nachdem sie Kartoffeln in den Boden gesetzt wurden, solltest du sie einmal kräftig angießen. Wir nutzen hierfür pro Pflanzkartoffeln ca. 1 Liter Wasser. Dadurch, dass die Kartoffeln im Freien angepflanzt werden, verteilt sich das Wasser recht schnell in der umgegrabenen Erde und feuchtet die vorgekeimte Kartoffelknolle an.

Bedenke musst du, dass die Temperaturen und die Jahreszeit einen großen Einfluss auf die Feuchtigkeit im Boden haben. Beginnst du erst im Sommer mit dem Setzen der Kartoffeln, müssen diese auch öfters und früher gegossen werden, als Kartoffeln welche im Frühling gesetzt werden. Achte darauf, dass der Boden nie komplett austrocknet und immer etwas Feuchtigkeit enthält.
Kartoffeln im Februar / März mit Vlies ausstatten
Gepflanzte Kartoffeln dürfen nicht erfrieren und benötigen eine Bodentemperatur von mindestens 6° C bis 8° C. Wenn du deine Kartoffeln bereits früh im Jahr ausgepflanzt hast, kann es passieren, dass es in kalten Nächten noch etwas fröstelt. Die Knolle im Boden ist durch ihre Pflanztiefe recht gut geschützt gegenüber tiefen Temperaturen.
Hat sich jedoch schon etwas Kraut gebildet, welches direkt unter der Bodenoberfläche heranwächst, kann es durch einen Frostschaden absterben. Dies hat zwangsläufig nicht zur Folge, dass die gesamte Ernte abstirbt, jedoch wird das Wachstum der Pflanze bereits in frühen Wochen gehemmt. Natürlich wirkt sich dies negativ auf den Ertrag aus.
Damit das Kraut besser geschützt ist, lohnt es sich, das Kartoffelbeet bei Minusgraden mit einem Vlies abzudecken. Hierdurch kann verhindert werden, dass der Boden so stark zu friert, dass der erste Krautansatz abstirbt. Da das Vlies im Freien am Beet befestigt wird, sollte es auf jeden Fall reißfest sein. Gute Erfahrungen haben wir mit diesem Vlies gemacht.